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Gastronomiebedarf und mehr

Bewusster einkaufen, weniger wegwerfen: Verbraucherministerin Ilse Aigner und Sternekoch Christian Rach werben für eine höhere Wertschätzung von unseren Lebensmitteln

Bewusster einkaufen bei Lebensmittel - Frau befindet sich im Supermarkt in der Gemüseabteilung und hält einen BroccoliBewusster einkaufen, weniger wegwerfen:

Verbraucherministerin Ilse Aigner und Sternekoch Christian Rach
werben für eine höhere Wertschätzung von Lebensmitteln

Mehr als 200.000 unterschiedliche Lebensmittel stehen in deutschen Regalen, mehrere 10.000 Produkte kommen Jahr für Jahr neu auf den Markt: Die Vielfalt der Lebensmittel  ist verführerisch – und verleitet Verbraucher oft dazu, mehr einzukaufen als im Haushalt tatsächlich benötigt wird. Dies führt dazu, dass immer mehr Lebensmittel weggeworfen werden – viele noch originalverpackt und ungeöffnet. Nach Schätzungen landen allein in Deutschland jährlich bis zu 20 Millionen Tonnen Nahrungsmittel auf dem Müll. Der Großteil kommt aus Privathaushalten, so eine Studie der EU. „Wir leben in einer Überfluss- und Wegwerfgesellschaft. Der Berg weggeworfener Lebensmittel in Europa wird immer größer – und damit auch die Belastung für Umwelt und Klima und natürlich auch den privaten Geldbeutel. Wir können uns das Wegwerfen nicht länger leisten. Angesichts des Hungers auf der Welt, angesichts der weltweit steigenden Preise für Nahrungsmittel und angesichts der Auswirkungen auf die Umwelt müssen wir  umdenken“, sagte Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner.

An der Seite von Sternekoch Christian Rach warb Aigner am Dienstag in dessen Hamburger Restaurant „Tafelhaus“ für eine höhere Wertschätzung von Lebensmitteln. „Jeder einzelne Verbraucher kann einen Beitrag dazu leisten, die Verschwendung von Ressourcen zu stoppen. Lebensmittel sind mehr wert, als auf dem Preisschild steht. Wir sollten bewusster leben, bewusster genießen, uns bewusster ernähren und auch bewusster einkaufen“, so Rach und Aigner. Beide sprachen sich dafür aus, intensiver als bisher schon in Kindergärten und Schulen die Wertschätzung für Lebensmitteln und die Bedeutung gesunder Ernährung zu vermitteln. „Ich betrachte es als wichtige Aufgabe für unser Bildungswesen, Ernährung und Bewegung stärker in den Fokus zu rücken. Kinder und Jugendliche können gar nicht früh genug lernen, wie wertvoll Lebensmittel sind und was gutes, gesundes Essen bedeutet“, sagte Rach.

Einmal pro Woche in den Supermarkt:
Umfrage über das Einkaufsverhalten der deutschen Verbraucher

Einblicke in die Einkaufsgewohnheiten deutscher Verbraucherinnen und Verbraucher gibt eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Bundesverbraucherministeriums. Darin geben 57 Prozent der Verbraucher an, mehrmals pro Woche einzukaufen. 32 Prozent kaufen einmal pro Woche ein, zwei Prozent alle zwei Wochen und ein Prozent nur einmal im Monat. Sechs Prozent haben die Möglichkeit und den Bedarf, sich täglich mit Lebensmitteln zu versorgen.  Während elf Prozent der Hausfrauen jeden Tag Lebensmittel einkaufen, tun dies gerade einmal fünf Prozent der Arbeitnehmer.
Der bevorzugte Ort des Einkaufs von Lebensmitteln bleibt mit großem Abstand der Supermarkt: 82 Prozent der Bundesbürger kaufen häufig, 17 Prozent mindestens „hin und wieder“ dort ein. Auf Wochenmärkten kaufen 15 Prozent häufig, 53 Prozent hin und wieder, 31 Prozent aber nie ihre Lebensmittel ein. Im Bioladen kaufen zwölf Prozent häufig, 40 Prozent hin und wieder und 48 Prozent nie Lebensmittel ein. Direkt auf dem Bauernhof kaufen nur acht Prozent der Verbraucher häufig und 38 Prozent hin und wieder ihre Lebensmittel ein. 57 Prozent nutzen laut Umfrage nie diese Möglichkeit (Datenbasis 1001 Bundesbürger ab 14 Jahre, Erhebungszeitraum 4.-7.1.2011)
Hintergrund der Umfrage: Das Bundesverbraucherministerium lässt derzeit eine umfassende Untersuchung erstellen, die erstmals konkrete und belastbare Zahlen über die Art und Menge der Nahrungsmittel liefern soll, die in Deutschland Jahr für Jahr auf dem Müll landen. Auch die Gründe für die europaweit steigenden Wegwerfraten sollen aufgedeckt werden. Bis Ende 2011 sollen erste Ergebnisse vorliegen. Ziel der Bundesregierung ist es, weitere Vorschläge zur Abfall-Verringerung zu erarbeiten. Durch bewussteres Einkaufen und kreatives Kochen ließe sich die Abfallquote spürbar senken. Auch im Geldbeutel macht sich ein verantwortungsvoller Umgang mit Lebensmitteln bemerkbar: Experten gehen davon aus, dass in deutschen Haushalten pro Jahr und Person Lebensmittel im Wert von rund 330 Euro auf dem Müll landen.

Wie das Bundesverbraucherministerium bereits in ersten, im Frühjahr 2011 veröffentlichten Befragungen hatte ermitteln lassen, geben rund 84 Prozent der befragten Verbraucher an, sie werfen Lebensmittel weg, weil das Haltbarkeitsdatum abgelaufen oder die Ware verdorben sei. 19 Prozent nennen zu große Packungen als Hauptgrund. 16 Prozent der Bürger werfen Lebensmittel weg, weil sie ihnen „nicht schmecken“. Und rund ein Viertel gab an, zu viel gekauft zu haben. In der Erhebung sagten 58 Prozent, dass in ihrem Haushalt regelmäßig Lebensmittel weggeworfen würden. 69 Prozent der Bürger sagen, sie haben beim Wegwerfen von Lebensmitteln ein schlechtes Gewissen.
Pressemitteilung – Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV)


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